Es gäbe für uns keine aktuellen Kunstwerke ohne die Vorleistungen anderer Kräfte. Ich sehe mich da im Lager von Markus Lüpertz, der betont, Kunst sei immer Renaissance. Was wir künstlerisch leisten, fällt nicht vom Himmel.
Es ist von Wahrnehmungserfahrungen und Denkprozessen geprägt, für die wir laufend Anregungen erhalten. Und zwar durch Werke und Debatten, welche quer durch die Zeiten entstanden sind. Das hat Malerin Monika Lafer eben in ihrem Zeit.Raum-Fenster thematisiert, während man in meinem noch den Verweis auf unsere Premiere im Forum Kloster findet.
Lafers Folge 45 in ihrer Serie von Beiträgen, die alle vier Wochen gesetzt werden, ist mit „Wir lieben auch die Kunst der anderen“ überschrieben und der Malerin Herta Tinchon gewidmet. Dieses Set in der Gleisdorfer Bürgergasse betont zweierlei.
Es geht erstens um die Bedeutung der Vorleistungen anderer Menschen, die uns das Sehen gelehrt haben, das Hören und das Denken jenseits üblicher Alltagserfahrungen. Es geht zweitens um das Augenmerk für die Arbeit von Kolleginnen und Kollegen, damit wir Beiträge zu einem geistigen Klima von Relevanz gewinnen. Einfach ausgedrückt: Niemand ist alleine schlau!