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Die Welt, die Wildnis und wir

Ich hab eine Leidenschaft, die in steirischen Verhältnissen eher als exotisch gelten dürfte: prozeßhafte Wissens- und Kulturarbeit. Nach meiner Überzeugung ist das ein grundlegender Modus; nämlich der von laufenden Erzählungen. Eine Tendenz, sich eher an Narrativen als in einer Kette von „Events“ zu entfalten.

Dabei sind dann einzelne kultische Handlungen zwar wichtige Markierungen, aber als eben der Teil des Prozesses. Zugegeben, das war nun ein kleiner Umweg um auf diesen Punkt zu kommen: Kommenden Dezember werden wir im Haus der Edition Keiper (Graz) eine Session haben, die man als Buchpräsentation deuten kann.

Das ist aber nicht, worauf ich konzentriert bin. Es geht mir darum, daß wir eine Erzählung in den Raum stellen. Ich entwinde mich Begriffen wie Performance oder Intervention. Die kratzen mir auf der Haut und kneifen unter den Achseln.

In der vormaligen Zusammenarbeit mit Hartmut Skerbisch (†) an einigen Ideen ist mir diese seine Forderung bis heute besonders im Gedächtnis: „Ein Satz muß im Raum bestehen.“

Sprache zu Text, diese große Abstraktion, und dann aber der Realraum, in dem wir uns leiblich bewegen. Ich stehe im Lager derer, die das Sprechen für ein Handeln halten. Das ist mit Raum gut vereinbar, weil wir da menschliche Gegenüber für die Kommunikation und für Handlungen haben.

Eben war ich dafür – bezüglich des 16.12.2024 – noch mit Fotograf Richard Mayr aufgestellt und hab das als dialogische Situation gedacht. Nun geht es weiter, denn es werden auch zwei Gitarristen mit im Spiel sein: José María Obeso und Stefan Oser.

Wir haben zum 16. Dezember hin noch Zeit, die ich dringend brauche. Obeso und Oser sind ja nicht dazu eingeladen, in einem herkömmlichen Setting für „musikalische Umrahmung“ zu sorgen. (Allein diese Wortwahl würde mich in die Flucht schlagen.)

Ich suche nun die Unterschiede an uns, um einen Themenrahmen zu zeichnen, innerhalb dessen wir an diesem Abend zu einer gemeinsamen „Erzählung“ kommen können. Auch weil ich das Buch selbst, unser „An solchen Tagen“, als ein „erweitertes Buch“ konzipiert habe.

Aber was nun und wie? Ich hab mir die Biografien meiner drei Wegbegleiter angesehen und bin zum Schluß gekommen, daß „Die Welt, die Wildnis und wir“ jenen Themenrahmen ergibt, den ich brauche. Jetzt müssen wir uns darüber erst einmal näher verständigen.

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