Autorin Eva Surma und Malerin Monika Lafer haben eben die nächste Station eines prozeßhaften Vorhabens besprochen und im Kern inhaltlich festgelegt, dazu einige Einladungen ausgesprochen.
Zum Titel „Am Meer“ kam es durch Worte wie diese: „Grenzt hier ein Wort an mich, so laß ich’s grenzen. / Liegt Böhmen noch am Meer, glaub ich den Meeren wieder. / Und glaub ich noch ans Meer, so hoffe ich auf Land.“
Diese Passage stammt aus einem Gedicht von Ingeborg Bachmann, 1968 veröffentlicht: „Böhmen liegt am Meer“. Eine nächste Referenz solcher Art, denn der „Amselsturm“, die erste Ausstellung jener von Surma betreuten Serie, bezog sich auf ein gleichnamiges Gedicht von Marie Luise Kaschnitz. (Das fand im August 2024 südsteirischen Großklein statt.)
Es ist jeweils explizit eine feministische Ausstellung, wobei sich zeigt, daß diese Zuschreibung allerhand kuriose Reaktionen auslöst, was wohl daher kommt, daß zum Begriff Feminismus meist unscharfe Vorstellungen kursieren.
Es ist seit den 1960er Jahren der international etablierter Leitbegriff für verschiedene Formen der Geschlechter- und Gesellschaftskritik. Eine der bedeutenden Denkbewegungen der Moderne, damit auch eine wichtige Theorieebene der Frauenbewegungen.
Das allein mag schon nachvollziehbar machen, warum an diesem Projekt auch Männer teilnehmen. Diese dialogische Situation im kritischen Reflektieren des gesellschaftlichen Status quo ist ja unverzichtbar, wenn Erkenntnisgewinne möglich sein sollen.
Die kommende Station wird in der zweiten Septemberhälfte 2025 in Gleisdorf stattfinden. Surma arbeitet aber mit Verbündeten auch schon an der dritten Session, die dann wider nach Großklein zurückführt.
- Am Meer (Eine feministische Ausstellung)
Das Bild stammt von Monika Lafer: „Kaffee“ (80 x 60 cm, 2023)