Archipel: Unser Modus

Ich höre, daß es im Umfeld des Nagykanizsa-Projektes etwas Unmut gegeben hat. Gleisdorfs Kulturreferent Karl Bauer berichtete mir, da ich dem Archipel-Vorstand angehöre, es wäre von einigen Kunstschaffenden kritisiert worden, daß sie nicht Teil der nachfolgenden Ausstellung „Tage danach“ seien. Eine Schau in der vormaligen k.k. Poststation, die von Fotograf Richard Mayr kuratiert wird.

Dabei wurde offenbar weder beachtet, noch verstanden, daß „Tage danach“ als das Teilprojekt einer autonomen Kulturformation stattfindet, die prozeßhaft arbeitet; eben auch gelegentlich in Kooperation mit Kulturreferent Karl Bauer.

Wenn wir also nun an Nagykanizsa anknüpfen, um unsere Themen weiter zu bearbeiten, heißt das nicht, dies beinhalte einen Freifahrtschein für die Crew von „Styria goes Hungary“. Richard Mayr hat mit den Kunstschaffenden für „Tage danach“ einige Kreative aus der Nagykanizsa-Session einbezogen, andere dazugeholt, seine eigenen Vereinbarungen getroffen.

Ich höre, diese private Initiative habe einen Einfluß auf die denkbare Folgeausstellung der Kommune im Gielsdorfer Freibad gehabt, was kritisiert wurde. Dazu darf ich Ihnen zurufen: Was klagen Sie? Organisieren Sie sich stattdessen und realisieren Sie eine Nagykanizsa-Folgeausstellung im Freibad nach Ihrem Geschmack. Niemand hindert Sie daran, das zu tun. Die Kommune wird Ihnen dabei sicher keine Steine in den Weg legen.

Was aber uns angeht, dies zu Ihrer Information: Man kann sich in archipelische Vorhaben einbringen, aber nicht hineinreklamieren. Jedes Teilprojekt im Archipel ist ein autonomes Vorhaben, das über eine verantwortliche Schlüsselperson mit dem Vorstand in Verbindung steht. Autonom bedeutet, daß man sich selbst die Regeln gibt.

Ich werde also auch als Vorstandsmitglied keinesfalls in ein Teilprojekt hineinregieren. Vorstand und Schlüsselperson sorgen partnerschaftlich dafür, daß getroffene Vereinbarungen halten, beziehungsweise durch neue Vereinbarungen ersetzt werden, falls sich etwas als nicht machbar erweist. (Genau so sehe ich auch unsere Verbindung mit Gleisdorfs Kulturreferat.)

Sie merken schon, hier zählen Initiative und Eigenverantwortung. Der Archipel bietet keine „Pauschalreisen“ an, bei denen man im Abo mitfahren kann. Es redet bei uns mit, wer Verantwortung übernimmt. Es ist dabei, wer sich aktiv einbringt. Ich weiß, es gibt auch andere Modi. Das aber ist unser Modus.

Das Foto zeigt Karl Bauer beim Rücktransport von Kunstwerken aus Nagykanizsa.

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