Die Gegenwartskunst ist bloß eines von mehreren Genres, die zur Wirkung kommen, wenn wir und vornehmen, mit regionaler Wissens- und Kulturarbeit in die Praxis zu gehen.
Das bedeutet unter anderem, wir begleiten eigene künstlerische Positionen auf der Metaebene, während wir mit konkreten Aktivitäten in unseren Lebensraum hineingehen; und zwar im Wechselspiel mit Positionen im Web (Internet/Realraum).
Was soll das nun heißen? Monika Lafer, Richard Mayr und ich sind künstlerisch in verschiedenen Genres tätig. Das ergibt unterschiedliche Auftritts- und Ausstellungs-Momente. So zum Beispiel die Veranstaltung (Krusche & Mayr) vom Dezember 2024: „An solchen Tagen: Die Keiper-Session“.
Oder heuer, im April 2025, die Session im ungarischen Nagykanizsa: „Von Stadt zu Stadt“ (Über Europa nachdenken), bei der Monika Lafer und Richard Mayr inhaltlich bestimmend sein werden.
Ich will solchen Vorhaben bezüglich einiger größeren Themen im Hintergrund zuarbeiten. „Über Europa nachdenken“ wurde hier schon erwähnt. Zur Keiper-Session hatte ich „Das Zoon politikon in der kulturellen Praxis“ notiert, wobei wir aktuell zu klären hätten, „wie genau wir ‚Conditio humana‘ definieren möchten?“
Genau das ist im Zeit.Raum schon angeklungen; diese Frage nach dem Menschsein und was genau wir darunter verstehen. In der „Episode 47: Die Krippe“ (Volksfrömmigkeit und Brauchtum) hab ich das über mehrere Notizen zum Thema gemacht.

Das verweist dann auch auf Pontius Pilatus, wenn er den geschundenen Jesus der Bevölkerung vorführt und dabei ruft: „Ecce homo!“ So die bekanntere lateinische Fassung des ursprünglich griechischen „Idoù ho ánthropos!“, deutsch: „Siehe, der Mensch!“
Das ist der Moment, welcher mich besonders interessiert. Also: Der Mensch. Deshalb habe ich eines unserer Teilprojekte „Kreuzweg“ (Zu Fragen des Menschseins) genannt. Hier wird das noch ausführlicher zur Debatte stehen.
Zum Thema Metaebene fällt mir übrigens ein, daß Monika Lafer in ihrer Eigenschaft als Kunsthistorikerin einen sehr wichtigen Beitrag vorgelegt hat, der auch in einem Buch erschienen ist. Vor ihr fand es bei uns offenbar noch niemand nötig, gründlich herauszuarbeiten, daß Gegenwartskunst und Hobbykunst zwei grundverschiedene Genres sind.
Wodurch man das erkennen kann und vor welchem Hintergrund sich das herauskristallisiert hat, läßt sich hier herausfinden: „Monika Lafer: Voluntary Arts“.