Eine meiner Notizen aus dem Sommer 2022 lautet: „Als ich nun den ruhenden Riesen, den milden Leviathan, zu erkunden begann, war schon ein neuer Besitzer gefunden, aber noch keine Entscheidung gefallen, was in dieser bestehenden Struktur werden soll. Es ist so als würde der Leviathan kurz Atem holen, um sich entweder erneut aufzuraffen oder zu verenden.“
Was hier etwas kryptisch klingen mag, bezog sich auf einen leerstehenden Hallenkomplex im Ausmaß von etwa 50.000 Quadratmetern. Die Struktur einer ehemaligen Textilfabrik, deren Gründung auf die Zeit von James Watt zurückgeht. Das ist der Techniker, von dem die Dampfmaschine optimiert und wirtschaftlich nutzbar gemacht wurde.
Dieser enorme Hallenkomplex in Neudau war das erste Objekt, auf welches wir Debatten bezogen, die nun den „Archipel“ ergaben und heute auf ein vormaliges Lagerhaus hinweisen. Da kamen in unserer Premiere am 19.9.2024 also nun rund zwei Jahre inhaltlicher Arbeit zur Wirkung. Ich betrachtete das in einem größeren historischen Zusammenhang. Siehe dazu: „Hintergrundfolie: Technik“ (Überlegungen zu „Der milde Leviathan“.)
Freilich hatten wir uns im Kern auf den Bereich der Gegenwartskunst konzentriert. Eine damalige Notiz dazu lautete: „Ich hab noch gut zu tun, mit dem 20. Jahrhundert fertig zu werden. Das heißt unter anderem auch: Russische Avantgarde, DADA und Popkultur. Aus dem besseren Verständnis der jüngeren Vergangenheit läßt sich allerhand ableiten. Wer aufbrechen möchte, egal wohin, sollte Klarheit haben, wovon derzeit auszugehen ist.“
- Die erste Phase: „Der milde Leviathan“ (Journal und Diskursraum)