Papier oder Bildschirm?

Ich habe schon allerhand gute Gründe gehört, die für E-Books sprechen und will gerne glauben, daß diese Medienform sehr praktisch ist. Außerdem schätze ich die Datenfülle, die ich im Digitalen an der Hand hab. Überdies nutze ich gerne Suchroutinen, um größere Datenbestände zu durchforsten.

Doch nichts von all dem bewegt mich, die Gutenberggalaxis hinter mir zu lassen. Ich verzichte hier auf ökologische Argumente, da unsere Telepräsenz enorme Energiemengen bindet. Allerdings ist die Stabilität des papierenen Datenträgers Buch im Vergleich zu Chips und Platten überragend.

Unabhängigkeit? Auch eine gute Sache. Entscheidend ist für mich die Lesehaltung. Das gedruckte Buch in der Hand, die Anordnung im Raum, meine und die des Mediums, ein Stift für Notizen in Griffweite, daneben ein papierenes Heftchen, das ist ein bewährter Modus von Wissenserwerb.

Diese anspruchsvolle Arbeit, um Informationen zu sortieren und daraus Wissen abzuleiten, mag auch mit E-Books gelingen. Das bezweifle ich gar nicht. Vielleicht mache ich das viel zu lange mit papierenen Büchern, so daß mir diese Weise überlegen erscheint. Aber ich halte an dieser Priorität fest.

Wir haben freilich einen „elektronischen Kleinverlag“, den wir mit NID bespielen = Networked Interactive Documents. Die liest man auf Bildschirmen. Und sie haben jene Besonderheit, daß ich die Seiten über kleine Fenster mit Links, also mit zusätzlichen Informationen, bespielen kann. (Es ist eben Hypertext.)

Es sind bei uns sehr wenige umfangreiche Dokumente darunter, das meiste davon schlanke Publikationen. Aktuell ein Sechzehnseiter, der deutlich machen soll, wie der Archipel als Netzwerk funktioniert und womit wir grade befaßt sind; am Beispiel der Kooperation mit Kunst Ost:

In Sachen Kunst
(Archipel & Kunst Ost)

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