Unser Name „Archipel“ drückt schon aus, daß diese Formation weder hierarchisch, noch zentralistisch angelegt ist. Kulturelles Engagement ist überdies nicht an Gemeindegrenzen gebunden.
Das wird heute durch die Netzkultur noch unterstrichen. Telepräsenz macht einen großen Kommunikations- und Handlungsraum auf. Aber zugleich sind die „alten Räume“ von erheblichem Belang. Denn was wäre schon machbar ohne leibliche Anwesenheit an konkreten, also physischen Orten? Oder: Wo bin ich denn, wenn ich überall bin?
Anders ausgedrückt: Der Raum realer sozialer Begegnung bleibt in der Wissens- und Kulturarbeit unverzichtbar. Das rückt dann zwischendurch aber auch den Blick auf Standorte, die ihre Geschichten und Prägungen haben. Ich betone gerne, der Vorstand des „Archipel“ ist ein „Verwaltungsbezirk“, von anderen Terrains kontrastreich umgeben.
Dieser „Verwaltungsbezirk“ hat einen vorrangigen Ort, nämlich Gleisdorf, genauer: die Kleinregion Gleisdorf. Hier hat kulturelles Engagement andere Bedingungen als etwa in der Landeshauptstadt Graz. Ich hab daher nun im Austria-Forum begonnen, über eine Rückschau etwas Klarheit herzustellen, was damit gemeint sein kann.
Das ist auch eine Art der Selbstvergewisserung. Für mich ist Handlungsspielraum stets auch etwas analog Räumliches. Der Cyberspace reicht dafür keinesfalls. Und ich meine, ein Hauch von Geschichtskenntnis hilft bei der Orientierung für manche Vorhaben.

