Ich orientiere mich an unserer Kultur- und Ideengeschichte. Eine klassische Auffassung besagt, daß Politik nicht von Funktionstragenden gemacht wird, sondern erst Politik ist, wenn Staatskunst und Gemeinwesen in Wechselwirkung kommen.
Heute würden wir wohl eher sagen: die Funktionärswelt und die Zivilgesellschaft. Wo sie gemeinsam handeln, entsteht Politik. Ich sehe das als einen Teil jener drei Sektoren, die in Summe unser Kulturgeschehen prägen: 1) Staat, 2) Markt und 3) Zivilgesellschaft.
Das meint 1) Politik und Verwaltung, 2) Wirtschaftstreibende, Unternehmen sowie 3) Privatpersonen und Rechtspersonen (Vereine). Im Archipel sind diese drei Sektoren wechselwirksam aufzufinden.
Was dazu einen kritischen Diskurs angeht, eine kulturpolitischen Debatte, finden Sie solche Inputs zwar bei Interesse, aber nicht hier. Der Grund ist einfach. Diese Archipel-Website ist quasi unser Schaufenster. Da wird hauptsächlich präsentiert, ausgestellt.
Im Austria-Forum haben wir unsere Archipel-Werkbank. Da geht es ausführlich zur Sache, was unsere Projekte betrifft. Dort sind vertiefene Aspekte und detaillierte Informationen über unsere Vorhaben zu finden. Ab da müssen wir es dann bezüglich des kulturpolitischen Diskurses genauer nehmen.
Erstens sehen Sie mich hier nicht nur als Künstler, sondern auch als ein Vorstandsmitglied, das dieses Kulturforum repräsentiert, aber genauso das Team. Zweitens kann ich nicht davon ausgehen, daß mir die anderen Teammitglieder in allen Details meiner kulturpolitischen Auffassungen zustimmen. Drittens sind nicht alle Kulturschaffenden daran interessiert, öffentlich einen kulturpolitischen Diskurs zu führen.
Die Lösung? Ganz einfach. Hier trete ich als Vorstandsmitglied auf und bespiele das Schaufenster des Archipels. Meine individuellen Ansichten finden sie in laufend erscheinenden Glossen, Kommentaren und Statements auf anderen Websites.
Dazu könnten Sie einfach „Martin Krusche Kulturpolitik“ in die Suchmaschine klopfen. Ich setze hier am Seitenende einige Links zu meinen kulturpolitischen Glossen hin. Ich halte es für wichtig, diesen laufenden Diskurs zu führen und dabei proaktiv vorzugehen. Also nicht abwarten, bis zum Beispiel ein Regierungswechsel, wie eben jener in der Steiermark, merkliche Veränderungen auslöst, die dann empört kommentiert werden.
Wir zeigen als Team im Archipel durchaus, wo es für uns kulturpolitisch langgeht. Über unsere Arbeit, über Themenstellungen, Verfahrensweisen und Kooperationen. Doch vier Teammitglieder im Kern des Archipels haben natürlich auch unterschiedliche Auffassungen bezüglich heimischer Kulturpolitik.
Daher finden individuelle Diskursschritte nicht auf dieser Website statt. Es ist außerdem schon vorgekommen, daß jemand aus der Szene oder aus der Verwaltung einen Rechtsanwalt bemüht hat, um auf meine Glossen zu reagieren. Das kann nicht dem Verein aufgebürdet werden, das trage ich mit den Leuten persönlich aus.
Sie ahnen vielleicht, ich gebe eher nichts auf das populäre Gerede von der „Solidarität“ Kunstschaffender. Die halte ich für ein Stück Privatmythologie. Ich setze da eher auf Qualitäten wir Pakttreue bezüglich der Vereinbarungen. Aber dazu in einer anderen Notiz.