Wir haben es schon verschiedentlich zum Thema gemacht: Es gäbe unsere Arbeit nicht ohne die Vorleistungen anderer Kulturschaffender. So gesehen ist aber das archipelische Basis-Trio (Krusche & Lafer & Mayr) seinerseits auch schon ein Referenzsystem von Vorleistungen. Das meint, wir haben auf unterschiedlichen Wegen das kulturelle Klima Gleisdorfs mitgeprägt.
An dieser Stadt ist überdies bemerkenswert, daß die Kommune seit wenigstens 40 Jahren immer wieder in kulturpolitische Experimente eingestiegen ist. Das beginnt in meiner praktischen Erfahrung mit dem Kulturbeirat, den der damalige Kulturreferent Kamillo Hörner begleitet hat.
Der Gemeinderat stützt sich auf Fachausschüsse, die mit Kräften der Stadtpolitik besetzt sind, der Kulturbeirat war ein zivilgesellschaftliches Gremium in Kooperation mit der Gemeinde. Dem folgten über die Jahre, genauer: Jahrzehnte, einige nächste kulturpolitische Modelle, die jeweils gemachte Erfahrungen reflektierten.
Wenn ich mich recht erinnere, sind diese Modelle sehr unterschiedlich ausgefallen, auch von höchst kontrastreichen Personen geleitet. Es ist durchaus angebracht, die Stadt Gleisdorf als ein kulturpolitisches Labor anzusehen.
Was freilich bis heute fehlt, ist die Intention der primären Kräfte, also der Künstlerinnen und Künstler, in Eigeninitiative ein höheres Organisationsniveau anzustreben. Das lese ich im Kern als ein Optieren für die federführende Funktion von Politik und Verwaltung. Ich meine, das läßt sich bis heute belegen.
Insofern sind der Archipel und Kunst Ost völlig anders gelagert. Von uns ist der Wunsch ausgegangen, mit der Kommune in Augenhöhe zu kooperieren. Das haben wir derzeit über die „Konvergenzzone“ eingerichtet, die mit dem „Kunsttrail Region Gleisdorf“ in Verbindung steht.
Das Grundmotiv ist ein Verständnis (kultur-) politischen Geschehens, in dem drei Sektoren Kooperieren: Staat (Politik und Verwaltung), Markt (Wirtschaftstreibende) und Zivilgesellschaft (Privatpersonen und Vereine).
- Konvergenzzone Gleisdorf (Ein Zusammenhang)